• Die Anleihemärkte reagierten mit steigenden Renditen auf robustere Inflations- und Wachstumsdaten sowie die uneinheitlichen Aussagen der Zentralbanken. 
  • Die Renditen auf Staatsanleihen stiegen, US-Treasuries mit zwei- bzw. zehnjähriger Laufzeit warfen am Monatsende 41 bzw. 34 Basispunkte mehr ab. 
  • Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen gingen insgesamt zurück, zumal die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt. 

Die Anleihemärkte standen im Februar unter dem Eindruck anhaltend hoher Inflation und robuster Arbeitsmarktdaten, zusätzlich trieben uneinheitlichen Aussagen der Zentralbanken die Renditen in den Industrieländern in die Höhe. Die US-Wirtschaft hat außerhalb der Landwirtschaft fast doppelt so viele neue Stellen geschaffen wie vom Markt erwartet und damit den Anstieg der Treasury-Renditen angeheizt. 

Konjunkturseitig driften die großen entwickelten Volkswirtschaften zunehmend auseinander: Die US-Wirtschaft wächst weiterhin deutlich, die britische Wirtschaft ist dagegen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres in eine technische Rezession gerutscht: Im dritten und vierten Quartal schrumpfte das BIP um 0,1 bzw. 0,4%. Im Euroraum kam das verarbeitende Gewerbe in Deutschland durch die schwache Konjunktur unter Druck. 

In den USA ging die Gesamtinflation auf 3,1% zurück, der Kerninflationsindex (ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise) lagen dagegen stabil bei 3,9%. In Großbritannien lagen Gesamt- und Kerninflation unverändert bei 4 bzw. 5,1% , in der Eurozone sanken beide Werte unerwartet deutlich auf 2,8 bzw. 3,3%. 

Die US-Notenbank, die Bank of England und die Europäische Zentralbank beließen ihre Leitzinsen unverändert bei 5,5, 5,25 bzw. 4%. 

Wertentwicklung der wichtigsten Anleihemärkte

Globale Staatsanleihen Unternehmensanleihen EM-Anleihen 
  UK Europa USA HY  
Bloomberg Global Aggregate Treasuries (USD Hedged) Bloomberg Sterling Corporate Bond Index (USD Hedged) Bloomberg Euro-Aggregate Corporates Index (USD Hedged) Bloomberg Global Aggregate USD Corporate  Bloomberg Global High Yield Index (USD Hedged) JP Morgan Emerging Markets Bond Index (EMBI) Global Diversified (USD Hedged)
-0,49% -0,57% -0,75% -1,35% -0,90% -0,98%

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können.

Quelle: Bloomberg. Daten für den Zeitraum vom 31. Januar 2024 bis zum 29. Februar 2024. Die Assetklassen werden jeweils durch Bloomberg-Indizes dargestellt. Berechnungen in USD.

Staatsanleihen 

Die Renditen auf Staatsanleihen aus Industrieländern sind im Februar gestiegen. US-Treasuries mit zwei- bzw. zehnjähriger Laufzeit warfen zum Monatsende 41 bzw. 34 Basispunkte (BP) mehr ab, im Euroraum betrug der Anstieg der Effektivzinsen 47 bzw. 25 BP und in Großbritannien 4 bzw. 33 BP.

Unternehmensanleihen 

Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen gingen insgesamt zurück. Die US-Spreads blieben stabil, die Spreads in Großbritannien und im Euroraum sanken um 7 bzw. 10 Basispunkte;1 in den Schwellenländern (EM) betrug der Spread-Rückgang 13 BP für Investment-Grade- und 69 BP für High-Yield-Anleihen,2 die damit im Februar Spitzenreiter waren. Die Spreads auf globale High-Yield-Anleihen sanken um 38 Basispunkte.3

Monatliche Spreadverteilung

 

Quelle: Bloomberg-Indizes: Global Aggregate Credit Average OAS Index, Global Aggregate Supranational Index, US Aggregate Corporate Average OAS Index, Euro Aggregate Corporate Average OAS Index, Sterling Aggregate Corporate Average OAS Index, US Aggregate ABS Average OAS Index, US Aggregate CMBS Average OAS Index, Global High Yield Average OAS Index, JP Morgan EMBI Global Diversified IG Sovereign Spread Index, JP Morgan EMBI Global Diversified HY Sovereign Spread Index. Daten für den Zeitraum 31. Januar bis 29. Februar 2024.

In Europa geht die Berichtssaison zu Ende. Insgesamt entsprachen die Gewinne im vierten Quartal unseren Erwartungen, die Trends des Vorquartals setzten sich im Großen und Ganzen fort. Trotz hoher Gewinne im Finanzsektor sehen wir uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass die Fundamentaldaten ihren Höhepunkt im vergangenen Jahr erreicht haben dürften und die positive Wirkung der Zinsen in diesem Jahr nachlassen wird. Die Ergebnisse von Kommunikationsanbietern und Herstellern zyklischer Konsumgüter entsprachen weitestgehend den Erwartungen, im Transportsektor lagen sie geringfügig darüber. 

Die Fundamentaldaten von Investment-Grade-Unternehmen sind aus unserer Sicht weiterhin robust. Zwar gibt es Ausnahmen (z. B. den Immobiliensektor), doch viele Unternehmen haben in den letzten Jahren Schulden abgebaut und weisen heute bessere Verschuldungs- und Zinsdeckungskennzahlen aus als vor der Covid-Pandemie. Die robusten Fundamentaldaten sollten Unternehmen vor Risiken schützen, falls die Konjunkturflaute länger anhält als erwartet.

Die technischen Faktoren für Unternehmensanleihen sind weiterhin positiv. Da die Zentralbanken die Zinsen in absehbarer Zeit (wenn auch etwas später als ursprünglich erwartet) senken dürften, gehen wir von anhaltend robuster Nachfrage nach Unternehmensanleihen aus. 

Schwellenländer 

EM-Unternehmensanleihen warfen im Februar 1,0% ab. Die hohe Mehrrendite von 2,8% wurde durch Verluste am US-Treasury-Markt zum Teil ausgeglichen: Da die Renditen auf zehnjährige Laufzeiten um 34 Basispunkte stiegen, warfen US-Staatsanleihen einen Verlust von 1,8% ab. 

Spitzenreiter im Februar waren EM-High-Yield-Anleihen (2,6%), doch dank eines deutlichen Spread-Rückgangs von 12 BP konnten auch EM-Anleihen mit Investment-Grade-Rating US-Unternehmensanleihen abhängen.4 Das Neuemissionsvolumen ging zurück, gleichzeitig lockten die attraktiven Bewertungen Anlegerinnen und Anleger an den Markt, die sich hohe Renditen sichern wollten.  Im High-Yield-Segment gingen die Risikoaufschläge um 69 BP zurück;5 Hintergrund sind deutlich bessere Fundamentaldaten in Ländern wie Ägypten, dessen Anleihen sich um 21% verteuerten, nachdem die Regierung eine umfangreiche bilaterale Finanzierungsvereinbarung mit dem IWF bekanntgegeben hatte.

Anhaltende Mehrrenditen im EM-High-Yield-Markt

Quelle: Bloomberg und JP Morgan, mit Berechnungen von Vanguard. Die Grafik zeigt die kumulierten Renditen für den Zeitraum vom 31. Januar 2023 bis zum 29. Februar 2024. Als Näherungswerte werden verwendet: EM IG: Investment Grade Subindex des J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index; EM HY: High-Yield-Subindex des J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index. Berechnungen in USD.

Kurzfristig gehen wir von einem anhaltend positiven Umfeld für EM-Unternehmensanleihen aus. Die Bewertungen von EM-Investment-Grade-Anleihen sind im Vergleich zu äquivalenten US-Unternehmensanleihen nach wie vor attraktiv und die Nachfrage nach Emittenten mit guter Bonität entsprechend hoch; High-Yield-Anleihen aus Schwellenländern könnten dagegen weiterhin von robusten Wachstumsdaten und proaktiver Geldpolitik profitieren, die die Nachfrage nach riskanteren Anleihen stützen sollten.

Ausblick 

Die Unternehmensanleihemärkte preisen weiterhin eine sanfte Landung ein. Europäische Investment-Grade-Anleihen werfen inzwischen höhere Renditen ab als äquivalente US-Anleihen, die Bewertungen sind in Europa aus unserer Sicht weiterhin attraktiver. Im High-Yield-Segment beobachten wir aufgrund der schwächeren Fundamentaldaten einen Anstieg der Zahlungsausfälle; allerdings ist die Ausgangsbasis vieler Unternehmen robust, zudem stützen sinkende Inputkosten die Margen. Das technische Umfeld in diesem Sektor verbessert sich, was zum Teil auf das schwache Angebot zurückzuführen ist. Riskantere Unternehmensanleihen dürften dem Markt im Falle einer Rezession hinterherlaufen, allerdings würden steigende Risikoaufschläge wohl zum Teil durch die aktuellen Renditen ausgeglichen. Die Bewertungen von Anleihen mit CCC-Rating sind aus unserer Sicht attraktiver, in diesem Stadium des aktuellen Konjunkturzyklus jedoch tendenziell auch riskanter. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern konnten mit hohen Renditen wieder das Interesse an der Assetklasse wiederbeleben. Dank höherer Nachfrage konnten EM-Unternehmen einen Rekordanteil ihrer diesjährigen Emissionsvolumen bereits platzieren, was kurzfristig für ein günstiges Angebots-/Nachfrageverhältnis spricht.

Die Risikoaufschläge sind zu Beginn des neuen Monats knapp, könnten jedoch im Falle einer EM-Rallye weiter zurückgehen. 

 

1 Quelle: Bloomberg Global Aggregate Credit Index, 31. Januar 2024 bis 29. Februar 2024.

2 Quelle: JP Morgan EMBI Global Diversified Index, 31. Januar 2024 bis 29. Februar 2024.

3 Global High Yield Average OAS Index, 31. Januar 2024 bis 29. Februar 2024. 

4 Quelle: Vanguard und JP Morgan. Berechnung des durchschnittlichen Spread auf Grundlage des JP Morgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified Index im Vergleich zu US-Staatsanleihen. Monatliche Spread-Veränderung für den Zeitraum vom 31. Januar 2024 bis zum 29. Februar 2024.

5 Quelle: Vanguard und JP Morgan. Berechnung des durchschnittlichen Spread auf Grundlage des JP Morgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified Index im Vergleich zu US-Staatsanleihen. Monatliche Spread-Veränderung für den Zeitraum vom 31. Januar 2024 bis zum 29. Februar 2024.

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