• Volatilitätsausschläge sind nicht ungewöhnlich und wurden in der Vergangenheit immer durch eine Kurserholung und neue Höchststände abgelöst.
  • Die besten und schlechtesten Handelstage liegen oft dicht beieinander, was Timing-Strategien deutlich erschwert.
  • Mit einem strategischen, global diversifizierten Aktien-/Anleiheportfolio können Anleger:innen Verluste in Marktabschwüngen begrenzen und an der anschließenden Kurserholung teilnehmen.

 

Überall auf der Welt spüren Anleger:innen die Wucht des Abschwungs und müssen zusehen, wie ihr Portfolio an Wert verliert: In den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Kurse an den globalen Aktien- und Anleihemärkten um rund 17 bzw. 20% gefallen1.

Zusätzlich zehrt die steigende Inflation in den meisten Industrieländern die Realrenditen auf.

Fallende Kurse und steigende Inflation können Kund:innnen schnell das Gefühl geben, die Kontrolle über ihre Finanzen zu verlieren. Dann möchten sie vielleicht „etwas tun“, um die Verluste zu stoppen und ihr Portfolio vor der Inflation zu schützen. Eine solche Reaktion ist durchaus natürlich: Untersuchungen zeigen, dass Handeln in Anbetracht einer wahrgenommenen Bedrohung unser Selbstvertrauen stärkt und uns manchmal sogar das Gefühl von Kontrolle zurückgeben kann2.

In der Vermögensanlage kann Aktivität als Reaktion auf Marktturbulenzen jedoch von langfristigen Zielen ablenken und eine solide Anlagestrategie gefährden. Und gerade in solchen Momenten kann sich eine vertrauensvolle Beratungsbeziehung auszahlen, denn Berater:innen können beruhigend auf ihre Kund:innen einwirken und ihnen helfen, Kurs zu halten.

Lehren aus der Vergangenheit

Ein Blick zurück kann helfen, die heutigen Probleme einzuordnen. Zum Beispiel ist die hohe Volatilität, die wir aktuell erleben, alles andere als ungewöhnlich. Das nachstehende Diagramm bildet zwar nur US-Renditen ab, seine Aussage lässt sich jedoch auf alle Märkte übertragen: Volatilität ist eine Konstante und steigt bei Kurseinbrüchen am Aktienmarkt tendenziell an. Die Grafik zeigt die Volatilität und die Kursrendite des MSCI World Index. Im Laufe der Zeit ist es immer wieder zu Kursrückgängen gekommen – die jedoch oft von neuen Kursrekorden abgelöst wurden.

Volatilität und langfristige Aktienkursentwicklung

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anleger:innen nicht direkt in einen Index investieren können. Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Daten von Refinitiv Datastream für den Zeitraum vom 1. Januar 1980 bis zum 21. Januar 2022. Die Daten wurden am 24. Januar 2022 abgerufen. Hinweise: Die Volatilität entspricht der Standardabweichung der Kursrendite der letzten 30 Geschäftstage des MSCI World Index. Alle Renditen wurden in US-Dollar ohne Wiederanlage von Dividenden berechnet.

 

Aus diesem Grund sollten Anleger:innen weiterhin investieren, um langfristige Ziele wie eine ausreichende Altersvorsorge zu erreichen. Entsprechend den Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage (Ziele, Ausgewogenheit, Disziplin und Kosten) sollten diese langfristigen Ziele immer im Vordergrund stehen, wenn Anleger:innen Veränderungen an ihrem Portfolio vornehmen.

Man könnte die Grafik oben auch als Chance für Timing-Strategien interpretieren, also den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten je nach Marktlage. Doch Markt-Timing ist nachweislich selbst für professionelle Fondsmanager:innen äußerst schwierig3 und kann schnell dazu führen, dass Anleger:innen Renditen entgehen.

Die nächste Grafik zeigt am Beispiel der US-Aktienmärkte, dass die besten und schlechtesten Handelstage oft nahe beieinander liegen und unabhängig von der Marktentwicklung des jeweiligen Jahres sind.

Markt-Timing ist zwecklos

Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Daten von Refinitiv unter Verwendung des Standard & Poor‘s 500 Price Index. Daten für den Zeitraum vom 1. Januar 1980 bis zum 31. Januar 2022. Alle Renditen werden in US-Dollar ohne Wiederanlage von Dividenden berechnet.

In der Analyse von Handelsdaten zeigt sich, dass die Tage mit den höchsten und niedrigsten Renditen häufig nahe beieinanderliegen; wenn Anleger:innen nach einem Tage mit deutlichen Kursverlusten verkaufen, verpassen sie daher womöglich auch die anschließende Kurserholung. Außerdem fielen 11 der 20 schwächsten Handelstage in Jahre mit insgesamt positiven Marktrenditen. Die Aussage der Grafik ist eindeutig: Selbst in schlechten Jahren können Anleger:innen an einzelnen Tagen einige der höchsten Renditen ihres Lebens abschöpfen.

Was langfristig zählt

Wie ein Blick zurück zeigt, ist die beste Reaktion auf Marktabschwünge häufig Disziplin. Daher sollten Anleger:innen an einem strategischen, global diversifizierten Aktien-/Anleiheportfolio festhalten, das auf ihre Risikotoleranz und ihre Anlageziele abgestimmt ist. Solange sich ihre Ziele nicht ändern, sollten sich Anleger:innen auf langfristige Ergebnisse konzentrieren und dem Drang widerstehen, ihr Portfolio als Reaktion auf Marktabschwünge umzuschichten.

 

1 Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Daten von MSCI und Bloomberg. Globale Aktien werden dargestellt durch den MSCI All Country World Index (in EUR). Globale Anleihen werden dargestellt durch den Bloomberg Global Aggregate Index (in USD). Daten vom 3. Januar 2022 bis zum 22. Juni 2022.

2 Landau et al., 2015. „Compensatory control and the appeal of a structured world’“.

3 Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Morningstar-Daten. Daten für den Zeitraum vom 3. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2021. Hinweise: Die Analyse ergab, dass Fonds mit strategischer Asset-Allokation über einen Zeitraum von einem, drei, fünf und zehn Jahren höhere Median-Renditen bei geringerer Streuung erzielten als Fonds mit taktischer Asset-Allokation.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.

Die frühere Wertentwicklung gibt keinen verlässlichen Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

Wichtige allgemeine Hinweise

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